Kimmst ze speet |
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1. |
Wenn de liebe Sonn frühmorgens an Himmel stieht |
2. | Mach ner sachte denk ich do su halb im Schlof, ich ka liegn bleibn, bis der Sager sechse schleet. Ober's klane Luder läßt fei kane Ruh, härt net auf und zwitschert orndlich mir zen Huh: Kimmst ze speet! |
3. |
Umme siebn rüm hot michs wieder in der Zerr, |
4. | Un derwang, so oft ich traff, ho ich när Frad, un ich lach mer as, und halt für mich ne Reed. Stopp dei Schnabele, du als hunackes Ding. Bei mir gieht a une dir schie immering: Kimmst ze speet! |
5. | Doch do neilich ho ich fei gar net gelacht, un mir wars als ob's ganz anners klinge tät. Ofn Friedhof draußen ze en letzten Gang rufets ernsthaft mitten nei in Grobgesang: Kimmst ze speet! |
6. | Un of amol wußt ich, wos dos Vögele singt, is ne Mahnung, di su lecht ka Wind verweht; Mensch, bi gut, sulang de kast, zu deine Leit. "War när garstig is und wenn er's a bereit: kimmt ze speet!" |
Erich Lang, Mai/Juni 1939 |